Entstehung und Entwicklung:

Vor 75 Jahren, somit im Jahre 1935 gründeten einige Meister alteingesessener Handwerksbetriebe aus dem Altlandkreise Lohr am Main die „Spengler- und Installateurinnung“ mit Sitz in Lohr am Main.

In den Folgejahren, insbesondere in den Jahren des Zweiten Weltkrieges, waren die Aktivitäten der neugegründeten Innung stark eingeschränkt. Viele Meister mußten auf Grund der Kriegsgeschehen ihren Handwerksbetrieb mangels Gesellen oder weil die Meister selbst zum Wehrdienst und zum Aufbau der Rüstungsindustrie einberufen wurden, aufgeben. Eine der damals wichtigen Aufgaben der Innung war, die vom Staat erstellten ‘Bezugsscheine’ für Eisenrohre u. ä., auf die Innungsbetriebe aufzuteilen. Die wenigen Handwerksbetriebe, insbesondere Betriebe mit älteren Meistern und Gesellen, führten während des Krieges überwiegend Reparaturen und Instandhaltungsarbeiten aus. Das Innungsgeschehen war zwar in dieser Zeit stark eingeschränkt, kam jedoch auf Grund des notwendigen Zusammenhaltes der Handwerker nicht ganz zum erliegen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann Deutschland sich allmählich wieder aus den Trümmern zu erheben. Auch das Innungsgeschehen wurde wieder aktiviert. Am 01. April 1946 wurde die erste Innungsversammlung mit Wahlen abgehalten. Der damals gewählte Obermeister, Herr Karl Höfling sowie dessen Nachfolger, Herr Valentin Rockenmeier (1953) und Franz Hübner (1957) prägten den weiteren Aufbau der Innung. Im Jahr 1958 schlossen sich auch die Handwerksmeister des Landkreis Karlstadt, Gemünden, Marktheidenfeld und Bad Brückenau unserer Innung an. Der Name der Innung wurde in „Spengler-, Installateur und Zentralheizungsbauer-Innung“ geändert. 1966 übernahm dann Hans Hübner und nachfolgend 1970 Otto Betz als Obermeister die Verantwortung in der Innung. Der deutliche wirtschaftliche Aufschwung und die politischen Ereignisse der Zeit ließen für die Zukunft der Handwerker eine gute Konjunktur und steigenden Wohlstand erwarten. Zudem waren die Menschen infolge der Entbehrungen während der Kriegsjahre und der vielen, jahrelang offen gebliebenen Wünsche stark leistungsorientiert.

So wurde die Innung also durch Tatkraft und Zuversicht getragen. Der Elan der damaligen Obermeister und ihrer Vorstandschaft brachte die Innung schnell voran. Der Mitgliederstamm weitete sich schnell aus. Waren es Anfangs nur wenige Betriebe, so erreichte man schnell eine stattliche Anzahl von 35 Handwerksbetrieben. Im Jahre 1976 übernahm Josef Stegerwald, der bereits als Schlosser-Obermeister ausreichend Erfahrung hatte, das Amt des Obermeisters in unserer Innung. Einerseits vollzog sich in den Folgejahren das sogenannte ‘Wirtschaftswunder’, andererseits wurde es auch zunehmend schwieriger, Kollegen zu finden, die die erforderliche Innungsarbeit ehrenhalber erledigen, was bis heute grundsätzlich ja so geblieben ist. Im Jahre 1989 wurde dann Reiner Stegerwald als Obermeister gewählt. In den folgenden Jahren hat Obermeister Reiner Stegerwald unsere Innung weiter ausgestaltet und mit seinem persönlichen Engagement die Innungs- und Verbandsarbeit nachhaltig geprägt.

Seinem Engagement haben wir es zu verdanken, dass wir als relativ kleine Innung im bayerischen Fachverband, im Jahre 1995 den 45. Landesverbandstag der bayerischen SHK-Berufsorganisation in Lohr am Main abhalten durften. „Wenn wir schon die Arbeit haben, dann auch richtig“ dachte offensichtlich damals der Obermeister, denn zeitgleich organisierte er mit seinen Vorstands- und Handwerkskollegen das 60-jährige Innungsjubiläum mit einem umfangreichen Festabend und eine große SHK-Ausstellung mit 60 Marktpartner für die Öffentlichkeit. Ebenfalls im Jahr 1995 wurde die Innung in „Innung Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Main-Spessart“ und als Kurzbezeichnung in „SHK-Innung Main-Spessart“ umbenannt.

In den folgenden Jahren waren die Aktivitäten der Innung dahingehend ausgerichtet, das Image unseres Handwerks und damit auch das Ansehen unserer Innungsbetriebe in der Öffentlichkeit zu stärken und zu fördern. Nach 20 Jahren übernahm 2009 Johannes Reber das Ehrenamt des Obermeisters von Reiner Stegerwald.

Dank der unermüdlichen Obermeister und ihren Vorstandskollegen, haben wir es geschafft, trotz mancher Stürme und Verwirrungen in unserem Land und trotz unvermeidlicher zeitweiliger Belastungen, das Innungsleben aus der Zeit des Beginns bis heute zu erhalten. Der 75-jährige Geburtstag der SHK-Innung Main-Spessart berechtigt zu Optimismus. Wir gehen zwar nicht blauäugig davon aus, dass uns das Leben als Handwerker künftig leichter gemacht werden wird, aber das Bewusstsein unserer eigenen Stärke, das Besinnen auf die Leistungsfähigkeit unserer Branche sowie unserer Betriebe lässt uns zuversichtlich nach vorn schauen. Warum sollten wir künftig auf uns zukommende Probleme nicht ebenso gut lösen können wie die, die hinter uns liegen?

Historie der Obermeister von 1935 – 2010:

NameZeitraumWohnort
Reber Johannes19.01.10 –Frammersbach
Stegerwald Reiner (Ehrenobermeister)17.01.89 – 19.01.09Lohr am Main
Stegerwald Josef (Ehrenobermeister)03.02.76 – 17.01.89Lohr am Main
Betz Otto26.06.70 – 03.02.76Langenprozelten
Hübner Hans24.07.66 – 26.06.70Lohr am Main
Hübner Franz06.10.57 – 24.07.66Lohr am Main
Rockenmeyer Valentin24.02.53 – 06.10.57Burgsinn
Höfling Karl01.04.35 – 24.02.53Lohr am Main

Historie der stv. Obermeister von 1935 – 2010:

NameZeitraumWohnort
Hasenstab Heiko08.03.10 –Neuhütten
Weimann Roman28.02.94 – 08.03.10Urspringen
Lochner Günther04.02.82 – 28.02.94Oberbach
Lochner Adolf26.06.70 – 04.02.82Oberbach
Richter Heinz24.07.66 – 26.06.70Marktheidenfeld
Gabel Karl06.10.57 – 24.07.66Obersinn
Hübner Franz24.01.54 – 06.10.57Lohr am Main
Gabel Karl24.02.53 – 24.01.54Obersinn
N.N.01.04.35 – 24.02.53

Die Innung heute:

Derzeit zählt die SHK-Innung ca. 36 Mitgliedsbetriebe mit etwa 200 Mitarbeitern; davon sind ca. 40 Auszubildende in der Berufsausbildung.

Die Weiterentwicklung der Technologien sowie die höheren Ansprüche der Kunden und nicht zuletzt das zunehmende Umweltbewusstsein stellen hohe Anforderungen an unser Handwerk. Nur durch eine fundierte Ausbildung und qualifizierte Weiterbildungsmaßnahmen werden wir diesen Anforderungen gerecht werden können. Um weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben, sind Wissen und Können maßgeblich entscheidend. Dies unterstützt die Innung, indem Sie in vielfältiger Weise eine Vielzahl von Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen in Verbindung mit Kooperationspartner anbietet. Diese Weiterbildungsmaßnahme bieten wir seit 1998 in Kooperation mit den SHK-Innungen Würzburg und Schweinfurt an.

Neben der Aus- und Weiterbildung ist die SHK-Innung Ansprechpartner Ihrer Mitglieder für alle Fragen fachlicher und rechtlicher Art, die die Führung eines Handwerksbetriebs mit sich bringt.


Ausblick in die Zukunft:

Auch in Zukunft wollen wir an einer qualitativ hochwertigen und technologisch neuzeitlichen Aus- und Weiterbildung der Fachkräfte im SHK-Bereich festhalten, ja sogar noch weiter ausbauen. Denn nur gut ausgebildete Arbeitskräfte können auch gute Arbeit leisten und so den guten Ruf des Handwerkers beim Verbraucher stärken und festigen. 

Nur der zufriedene Kunde von heute wird auch ein Kunde von morgen sein.